Das Klima des zwischen Atlantik, Mittelmeer und Pyrenäen liegenden Cahors Weinanbaugebiets ist von heißen Hochsommern, milden und sonnigen Spätsommern sowie feuchten, nicht ganz so kalten Wintern geprägt. Für den Weinbau sind das in Verbindung mit dem kalkhaltigen und z.T. lehmigen Boden („Terroir“) in der Regel ideale klimatische Bedingungen, um die Trauben besonders schonend reifen zu lassen.

Seit Anfang der 70er Jahre darf sich der Cahors Rotwein aufgrund seiner wiedergewonnen Qualität  und unter bestimmten Bedingungen „AOC“ (Appellation d` Origine Contrôlée) nennen, vergleichbar mit dem deutschen Begriff „Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete“. Das Cahors Weinanbaugebiet umfasst heute ca. 4.500 ha und wird von ca. 400 Winzern bewirtschaftet.

 

 

Die Weinreben

Die typische Rotweinrebe uralter Tradition ist die Malbec Rebe, örtlich auch Cot oder Auxerrois genannt. Ihr Anteil muss bei den Qualitätsweinen Cahors AOC mindestens 70% betragen, kann aber auch bis zu 100% gehen. Sie gibt dem Cahors Wein seine typische Gerbsäure, seine dunkle Farbe und seine Fähigkeit zum Altern.

Der mindestens 70%ige Anteil der Malbec Traube kann im Rahmen der Bedingungen des Cahors AOC durch Merlot und Tannat Trauben ergänzt werden. Der Merlot bringt Rundung, Weichheit und Blume, der Tannat dagegen ist sehr kräftig und verstärkt die Vorzüge der Malbec Leitrebe. Er stammt von derselben Familie ab und gibt dem Wein Lebensdauer.

Die Erfahrung zeigt, dass Weine des Cahors, die im Tal wachsen, härter und gerbstoffhaltiger sind und längere Reifezeiten benötigen als die Hanglagen, die oft schon ab dem 3. Jahr „trinkreif“ sind, aber auch jung serviert und genossen werden können.

Bekannt als besonders kräftiger, taninhaltiger Wein – auch „Schwarzer Wein“ oder „Black Wine“ genannt – beeindruckt der Cahors durch eine tief dunkelrote Farbe. Geschmacklich ist er von komplexen Aromen roter und schwarzer Beerenfrüchte, Trockenpflaumen und bittersüßer Schokolade sowie von Röstaromen, manchmal auch von einem Hauch schwarzer Perigord Trüffel Aromen geprägt.

 

 

Kleine Historie

Der Weinbau im Cahors Gebiet baut auf einer 2.000-jährigen Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen auf und geht auf den Einfluss der Römer zurück. Später exportierten Päpste, Könige und Zaren die Reben und pflanzten sie in Avignon, Fontainebleau und Russland neu an. In der russisch orthodoxen Kirche wurde der Cahors Wein als Messwein eingesetzt und man sagte ihm sogar eine gesundheitsfördernde Wirkung nach.

Im 19. Jahrhundert war die Anbaufläche auf über 50.000 ha angewachsen, um dann 1866/67 durch die Reblausplage (Phylloxera) fast wieder vollständig zu verschwinden. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Weinanbau durch sog. Pfropfreben wieder „neu erfunden“, um dann durch den schweren Frost 1956/57 erneut in eine existenzielle Krise zu geraten. Die Winzer behielten aber ihren Mut, bauten die Cahors Weinreben neu an und erhöhten schrittweise Qualität und Mengen.