Am 15.09.2018 ist ein Zeitungsartikel über uns in der lokalen Zeitung „La Dépêche“ veröffentlicht worden.

Hier die deutsche Version des Artikels:

 


 

Deutsch-französische Freundschaft in den Weinbergen des Cahors

Société

Das Ehepaar Lüdke in ihrem Al Tuc Weinberg mit Blick auf Bélaye  

„Eine Freundschaft, die Zukunft hat!“ Ein solches Glaubensbekenntnis erschien uns durchaus angebracht, als wir Elke und Ingo Lüdke trafen, ein deutsches Paar (das kürzlich seinen 50-jährigen Hochzeitstag feierte), das seit 25 Jahren den Weinbauernhof „Al Tuc“ unweit von Belaye zusammen mit Teilen der Familie besitzt.

Wie ist es Ihnen, den Düsseldorfern aus dem Rheinland, denn gelungen, hier in die Gegend zu kommen?

Wir trafen Jacques Chavanon Anfang der 70er Jahre auf einer Hochzeit von Freunden in Deutschland. Er sprach sehr gut deutsch und arbeitete damals für ein deutsches Unternehmen. Wir haben Freundschaft geschlossen, sind viele Jahre zusammen in ganz Frankreich mit den Familien in den Urlaub gefahren und haben dann später ihn und seine Frau Claude mehrmals in ihrer Mühle „Moulin haut“ in Puy L`Evêque besucht. Bei einem dieser Besuche im Jahre 1993 haben wir dann Al Tuc gefunden und uns sofort in den alten Weinbauernhof verliebt. Jacques half uns, Al Tuc zu erwerben. Darüberhinaus hatten wir dann das Glück, dass Jacques‘ Schwager Jean Roche Winzer ist und unseren Al Tuc Weinberg 1994 neu angelegt hat. Er hat sich ständig um die Weinreben gekümmert und schließlich 1996 den ersten Al Tuc Wein produziert. Seitdem kümmert sich Elke um den Import des Al Tuc Weins und anderer Weine aus dem Südwesten Frankreichs nach Deutschland und bietet diese deutschen Kunden an.

Ingo, Sie und Ihre Frau sprechen unsere Sprache sehr gut.

Ja, wir haben auf dem Gymnasium zwar französisch gelernt, aber vor allem durch den häufigen Kontakt und den Austausch mit unseren französischen Freunden konnten wir unsere sprachlichen Kenntnisse verbessern.


Erzählen Sie uns von „Al Tuc“?

Al Tuc ist ein 13 Hektar großes Grundstück einschließlich eines Hektars Weinreben mit Blick auf Bélaye, das wir zusammen mit Elke’s Bruder und Schwester und deren Ehepartnern gekauft haben. Den Bauernhof aus dem Jahre 1873 haben wir unter den 3 Familien aufgeteilt und über die Jahre renoviert und ausgebaut. Elke träumte davon, einen Familientreffpunkt zu schaffen.


Und Ihre Reben?

Wir haben die uralten Reben aus den 1920er Jahren entfernen und 1994 neue junge Reben mit den traditionellen Cahors Anteilen von 70% Malbec und 30% Merlot anpflanzen lassen. Wie gesagt,  der Winzer Jean Roche vom Château Croze de Pys hat alle Arbeiten rund um den Weinberg und die Weinproduktion übernommen. Da er zwischenzeitlich in den Ruhestand getreten ist, hat der junge Winzer Lionel Cantagrel von der Domaine du Peyret seit 2015 die Verantwortung übernommen.

Über 20 Jahre lang war die Weinernte ein großes 3-tägiges Fest für Familie und Freunde: Unsere französischen und deutschen Freunde kamen z.T. von weit her, um die Trauben in einer freundschaftlichen Atmosphäre mit der Hand zu ernten. Heute wird die Ernte maschinell durchgeführt.


Und dann haben Sie noch mit dem Trüffelanbau angefangen?

Tatsächlich hat uns der bekannte Sterne-Koch Alexis Pelissou vom Restaurant Gindrau mit der Trüffelidee „infiziert“. Mit Unterstützung von Pierre Sourza von der landwirtschaftlichen Hochschule in Montat und mit Hilfe staatlicher Subventionen haben wir im Jahre 2010 60 Trüffeleichen gepflanzt. 8 Jahre später, in diesem Jahr, haben wir die ersten 5 Gramm Trüffel geerntet; damit ist ein Anfang gemacht!

Übrigens: Seit 2008 fahre ich mit meiner 2 CV Ente durch die nähere Umgebung, einem Familiengeschenk zu meinem 60. Geburtstag.

(Das Interview wurde von unserem Korrespondenten Laurent Fournier geführt.)